Euro-Olymp. Jeden 1. Donnerstag im Monat gegen
9 Uhr füllt sich der Sitzungssaal C1 im 36. Stock
des 143 m hohen Eurotowers. Dann setzen sich
12 Notenbankchefs und sechs Direktoriumsmitglieder
der Europäischen Zentralbank an einen
großen runden Tisch und beraten, wie sie den €
stabil halten. Etwa 1.000 Banker in den Büros darüber
und darunter bereiten diese Treffen vor.
Leider hieß der Turm schon vor dem € Eurotower.
Er hätte es verdient, nach ihm benannt zu werden.
Denn allen Unkenrufen zum Trotz entwickelte
sich der € zum stabilsten internationalen Zahlungsmittel
und zur zweiten Leitwährung. Damit
endete ein Zustand, in dem die ganze Welt für
die Risiken der amerikanischen Finanzpolitik haftete.
Besichtigen kann man den Euro-Olymp
nicht, dafür sind die Sicherheitsauflagen zu hoch.
Aber wer sich ein Vierteljahr vorher anmeldet und
eine Viertelstunde Terroristen-Check hinnimmt,
kann sich bei einer 90minütigen Präsentation
über die EZB informieren. Wenn die Bank demnächst
ins Ostend umzieht, zieht wahrscheinlich
auch das €-Denkmal vor dem Haus mit. Dahinter
lädt das glasüberkuppelte Living XXL ein. Mit
rund 1.000 m² ist es eine der größten Bars Europas
und eine beliebte Party-Location.