Der Teiler – Die Westdeutschen verdanken Konrad
Adenauer ihren Wiederaufstieg und die Aussöhnung
mit Frankreich, die Ostdeutschen dagegen
40 Jahre Kommunismus und das verzeihen ihm
viele nicht. Sie werfen ihm vor, nach 1945 nur
die Gunst der Stunde genutzt zu haben, denn
Adenauer hatte 1919-24 als Separatist schon einmal
für eine Westdeutsche Republik gekämpft.
Tatsächlich torpedierte er jede Einigungsinitiative
und hetzte die Alliierten so lange gegeneinander,
bis er 1949 als letzter Garant der Freiheit
erschien und Bundeskanzler wurde. In einem
vereinten Deutschland mit Preußen, Protestanten,
Sozialdemokraten und Kommunisten wäre das
undenkbar gewesen. Deshalb verteidigte der
„alte Fuchs“ den Westen am römischen Limes
und sah in Deutz den letzten zivilen Vorposten
in der asiatischen Steppe. Aber die Kölner verdanken
ihm nicht nur die Abwehr der östlichen
Barbaren. Bevor Adenauer ihr Bundeskanzler
wurde, war er von 1917-1933 ihr Oberbürgermeister.
Unter ihm entstanden die neue Uni, die
Ford-Werke, die Messe, ein neues Stadion, die
Mülheimer Brücke und der Grüngürtel. Das
Denkmal erinnert daran, dass Adenauer 1894 nebenan,
im verschwundenen Apostel-Gymnasium
sein Abitur ablegte.