Souvenirjäger – Das letzte Gerüst am Dom fällt
erst, wenn die Welt einstürzt. Davon sind die Kölner
überzeugt. Denn der Dom wird nie fertig.
Seit seiner Vollendung wird er ständig restauriert,
weil Witterung und Luftverschmutzung
unablässig an ihm nagen. Zuständig dafür ist die
Dombauhütte zwischen Ostchor und Römisch-
Germanischem Museum mit ihren 60 Mitarbeitern.
Die meisten von ihnen sind Steinmetze und
Bildhauer. Denn im Dom sind 50 Arten von Steinen
verbaut und davon müssen jährlich etwa
150.000 t ausgetauscht werden. Für eine komplette
Erneuerung aller Steine bräuchte es demnach
theoretisch etwa 150 Jahre. Die zweitgrößte
Berufsgruppe sind die Glasrestauratoren für die
Fenster. Aber es gibt auch Dachdecker, Gerüstbauer,
Schreiner, Maler und Elektriker, einen
Schlosser, Schmied, Goldschmied und Silberschmied.
Nur für die am häufigsten notwendige
Erneuerung braucht es keine Spezialisten. Das
kleine blaue Emailleschild mit der Hausnummer
4 und dem Zusatz Domkloster rechts neben dem
Hauptportal kann jeder wieder anschrauben. Es
ist Kölns beliebtestes Souvenir und wird immer
wieder geklaut. Auch das muss bezahlt werden.
Insgesamt kostet die Instandhaltung etwa 6 Millionen
Euro im Jahr.