Superkuppeln. Der kuriose Name Kohlrabizirkus
für die silbernen Doppelkuppeln an der Tierklinik
erinnert an den einstigen Zweck des Gebäudes als
Gemüse-Großmarkt. Mit ihm nahm die Stadt
1929 bereits den zweiten Anlauf, den immer größer
werdenden Hunger ihrer rasant wachsenden
Bevölkerung zu stillen. Die erste Halle am Roßmarkt
von 1891 war schon nach drei Jahrzehnten
wieder zu klein. Der Kohlrabizirkus erfüllte seinen
Zweck immerhin 70 Jahre. Seit 2000 präsentiert
sich seine Nordhälfte dem Namen entsprechend,
innen im Zirkus-Look und wird als Mehrzweckhalle
für Konzerte, Riesenpartys, Musicals und
Firmenevents genutzt. Ganz anders die Südhalle.
Sie wird im Winterhalbjahr zum „Eisdom“ für
Schlittschuh-Läufer. Die Stahlbeton-Kuppeln darüber
waren bei ihrer Fertigstellung eine Sensation,
denn mit 66 m Durchmesser übertrafen sie die
Kuppeln der Hagia Sophia in Istanbul sowie die
des Pantheons in Rom und waren damit die größten
freitragenden Massivkuppeln der Welt. Die
Fachleute staunten zudem über ihre geringe
Wanddicke von gerade einmal 9 cm. Bis heute
sind weltweit nur vier Kuppeln größer. Der Louisiana-
Superdom in New Orleans ist mit 207 m
Durchmesser allerdings gleich drei mal so groß.