Überstürzte Flucht – Seit 1857 erinnert ein kleiner
Gedenkstein daran, dass Napoleon hier am
18. Oktober 1813 gegen 16 Uhr die bis dahin
größte Feldschlacht der Weltgeschichte verloren
gab und den Rückzug befahl. Er selbst soll daraufhin
so überstürzt geflüchtet sein, dass er
sogar seinen Dreispitz und sein Fernrohr vergaß.
Die kleine Grünanlage lässt heute kaum noch
erkennen, dass sie auf einem Hügel liegt. Damals
stand hier eine Mühle und der Ort bot sich als
Befehlsstand an. Vom Monarchenhügel in Liebertwolkwitz,
3,5 km südöstlich, beobachteten
Napoleons Gegner, der österreichische Kaiser,
der preußische König und der russische Zar, die
Schlacht. Zwei Abende zuvor glaubte der Korse
bereits, gesiegt zu haben und ließ die Glocken
läuten. Aber er irrte sich. Die Verbündeten waren
stärker. Die Sachsen kämpften wieder einmal auf
der falschen Seite. Schuld daran war ihr König.
Er war zu anständig und zögerlich für eine
Zeit, die mit allen Traditionen brach und schnelle
Entscheidungen forderte. Noch während der
Kämpfe liefen die Sachsen über – zu spät, um
Friedrich August eine 16monatige preußische
Gefangenschaft und ihrem Land den Verlust von
fast zwei Dritteln seines Territoriums zu ersparen.