Shopping für die Reichen und Schönen – König
Max II. wäre nach eigenem Bekenntnis lieber Professor
als Landesherr geworden, aber als König sah
auch er sich gezwungen, sich als Bauherr zu produzieren.
Deshalb gab er 1852 die nach ihm benannte
Maximilianstraße in Auftrag. An der waren
nicht nur die Glas- und Eisenkonstruktionen neu,
sondern vor allem der öffentliche Zweck. Dadurch
empfahl sich die Straße, obwohl sie nie eine Flaniermeile
wurde, mit ihren Cafés, Hotels, Läden
und öffentlichen Einrichtungen trotz ihrer merkwürdig
historisierenden Fassaden von Anfang an
dem gehobenen Bürgertum. Und das ließ sie zu
Deutschlands teuerster Einkaufsmeile mit Juwelieren,
Mode-Boutiquen, Galerien, Designer- und
Antiquitätenläden werden. Dafür stehen die Nobelherberge
Vier Jahreszeiten oder Firmenlogos
wie die von Christian Dior und Jil Sander. Auch
Rudolf Mooshammer, der ermordete Modezar
und Märchenkönig-Epigone, hatte hier sein Geschäft.
Hinter dem Ring öffnet sich die Straße
breit und grün zur Isar hin und hat keine Ähnlichkeit
mehr mit ihrem geschäftigen Auftakt. Dort
locken nur noch Deutschlands größtes Völkerkundemuseum
und das von den Münchnern so gerne
verballhornte „Max-denk-zwei-Mal“.